Das Museum Kunst der Westküste präsentiert zu seiner Eröffnung über 250 Gemälde aus der Sammlung des Museumsstifters Dr. h.c. mult. Frederik Paulsen. Die in der Zeit zwischen 1830 und 1930 entstandenen Werke beschreiben die Faszination des Maritimen und zeigen ein eindrucksvolles Motivpanorama von Bergen aan Zee in den Niederlanden bis nach Bergen in Südnorwegen und darüber hinaus.
Als Vorboten der Moderne suchten im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert europäische Künstler die Abgeschiedenheit der an der kontinentalen Nordseeküste gelegenen Orte auf, um sich verstärkt der Landschaftsmalerei unter freiem Himmel zu widmen. In den ungewohnten maritimen Motivwelten fanden sie den gewollten Gegensatz zum traditionellen Idealismus der städtischen Malschulen. Ihre Bilder kennzeichnet die für das 19. Jahrhundert charakteristische Fülle an romantischen, realistischen und impressionistischen Malweisen. Dabei reichte das Spektrum der künstlerischen Haltungen und Positionen von früher moderner Experimentierfreude bis hin zu agrarromantischen Verklärungen des Lebens in der Provinz und an der Küste. Dramatische Seestücke, erhabene nordische Fjordpanoramen, flache Landschaften, weitläufige Horizonte sowie Momentaufnahmen des mondänen touristischen Strandlebens wurden ebenso porträtiert wie die Küstenbewohner und ihre Lebensbedingungen.
Erweitert wird die Ausstellung durch drei Werke zeitgenössischer Künstler: Die Installation Light Bridge des Medienkünstlers Mischa Kuball generiert auf einer Strecke von 30 Metern künstlich fließendes Wasser. Die Videoarbeit The Great Escape des Niederländers Jeroen Offerman übersetzt das klassische Thema der romantischen Flucht in eine zeitgenössische Bildsprache. Die Bühnenbildnerin Birgit Angele hat einen BLAU-Raum für Kinder und Jugendliche in der Farbe ultramarinblau gestaltet.