ALFRED EHRHARDT (1901-1984) Das Neue Sehen: Natur und Abstraktion

15. Juni 2014 bis 11. Januar 2015

Nach einem Aufenthalt am Dessauer Bauhaus 1928/29, wo er bei Josef Albers den Vorkurs besuchte, bei Wassily Kandinsky und Paul Klee Malerei studierte und bei Oskar Schlemmer hospitierte, leitete Alfred Ehrhardt an der Hamburger Landeskunstschule den ersten Vorkurs für Materialkunde außerhalb des Bauhauses. 1933 wurde er durch die Nationalsozialisten entlassen. In der inneren Emigration als Kirchenmusiker in Cuxhaven lebend, erkannte er, dass er mit der Kamera unverfänglich das zu produzieren vermochte, was ihm zu malen verboten war. Gleich sein Erstlingswerk, die SerieDas Watt (1933-1936), zählt zu den herausragenden Bildleistungen der Avantgarde-Fotografie der 1930er Jahre. Sie bildet den Ausgangspunkt für sein gesamtes preisgekröntes fotografisches und filmisches Schaffen. Sand, Korallen, Muscheln, Schwämme, Kristalle – kurz gesagt, die abstrakten Formen der Natur „zeichnete“ er mit der Kamera. Auf faszinierende Weise nimmt er den Betrachter mit auf den Weg des „Neuen Sehens“ – durch Motivauswahl, Perspektive und Lichtregie gewinnen wir einen neuen Blick auf Natur- und Stadtlandschaften, auf Industrie und Mikrowelten, auf Eider, Friedrichstadt und die Kurische Nehrung. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Alfred-Ehrhardt-Stiftung, Berlin.