Fiona Tan News from the Near Future

28. Februar 2010 bis 25. Mai 2010

Die in Amsterdam lebende Foto- und Videokünstlerin Fiona Tan (geb. 1966) nimmt seit den 1990er Jahren eine zentrale Position innerhalb der zeitgenössischen Kunst ein. In dem Video News from the Near Future (2003) wird in einer Collage aus historischem Film- und Audiomaterial das ambivalente Verhältnis zwischen dem Menschen und der Naturgewalt des Wassers thematisiert. Aus Archivalien des Amsterdamer Filmmuseums hat die Künstlerin ein erzählerisches Crescendo komponiert, das sich ausgehend von idyllischen  Wasserimpressionen zu immer bedrohlicheren Szenarien einer entfesselten Natur steigert. Bilder von Überschwemmungen und aufgewühlter See, Unwettern und Stürmen führen die zerstörerische Kraft des Wassers vor Augen. Im Stil alter Nachrichtenfilme und Radiosendungen wird von Tragödien auf hoher See berichtet bis schließlich Bilder überfluteter Städte auftauchen, die – wie der Titel des Werkes andeutet – als Vorwegnahme künftiger Katastrophen erscheinen. Das filmische Repertoire von Wellen, Fluten und Überschwemmungen tritt als historisches Gedächtnis auf und lässt das Meer zu einer Metapher der fließenden Zeit werden.

Fiona Tan hat die Niederlande 2009 auf der 53. Biennale in Venedig mit dem Projekt Disorient repräsentiert. Sie hat an zahlreichen internationalen Solo- und Gruppenausstellungen teilgenommen und unter anderem im MCA in Chicago, im New Museum of Contemporary Art in New York, in der Tate Modern sowie auf der Documenta 11, der Shanghai Biennale, der Istanbul Biennale und der Berlin Biennale ausgestellt. 2004 wurde sie mit dem Infinity Award for Art ausgezeichnet und 2007 war sie für den Deutsche Börse Photography Prize nominiert.

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Fiona Tan
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Fiona Tan

2003

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Courtesy the artist