Für Wolfgang Werkmeister (geboren 1941) entwickelt sich bereits während seines Studiums an der Stuttgarter Akademie die Radierung zum wichtigsten Ausdrucksmittel seines künstlerischen Schaffens. Noch während der Ausbildung zieht es ihn nach Norddeutschland, wo die Landschaft der Küste zu seinem bevorzugten Bildthema wird.
Zum 70. Geburtstag Wolfgang Werkmeisters zeigt das Museum Kunst der Westküste eine Auswahl des aus insgesamt 40 Radierungen bestehenden Westküstenzyklus (1997-2001), der in einer reduzierten Schwarzweiß-Palette die nordfriesische Küste schildert. Mit klaren Linien und nahezu geometrischen Formgebungen gelingt es Werkmeister die Ruhe, Weite und Spezifik der Landschaft wiederzugeben. Dabei treten die von Menschenhand hinterlassenen Signaturen, wie Buhnen, Zäune oder Windräder, in einen kontrastreichen Dialog mit dem bewegten Strom der Gezeiten.
Wolfgang Werkmeister hat im Bereich der Radierung im Laufe seines Schaffens eine technische Meisterschaft erlangt. Sein realistisches Bildprogramm beschränkt sich nicht auf die bildnerische Wiederholung der Landschaft, sondern beinhaltet immer auch die Ergründung ihrer kompositorischen Grundlagen und den Anspruch des Künstlers, das Gesehene im Bild neu zu erfinden. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und befinden sich in den Sammlungen großer Museen wie dem Altonaer Museum, der Staatsgalerie Stuttgart und den Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen Schloss Gottdorf.