Restaurierung des Gemäldes Gegend bei Silkeborg von Louis Gurlitt
Louis Gurlitt: Gegend bei Silkeborg, 1841, Öl auf Leinwand, 138 x 200 cm, bz. u. M.: Gurlitt 1841 København, MKdW
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Louis Gurlitt (1812-1897), aus Altona gebürtig und der bedeutenden Künstler- und Kunsthändlerfamilie Gurlitt angehörend (sein Urgroßenkel war der Kunstsammler Cornelius Gurlitt), schuf das ausgezeichnete Gemälde in einer für ihn und für die deutsch-dänische Geschichte aufregenden Zeit. Aufgrund seines überragenden Talents wurde der gerade 28-jährige Gurlitt als Mitglied in die Kopenhagener Kunstakademie aufgenommen und erhielt von dieser den Auftrag, eine Landschaft in Jütland zu malen. Zuvor war mehr italienischen als dänischen, geschweige denn jütischen Landschaftsmotiven Beachtung geschenkt worden.
Mit seinem monumentalen Gemälde Gegend bei Silkeborg, das er im Frühjahr 1841 fertigstellte, gilt Gurlitt als erster Maler, der den Nerv des erwachenden dänischen Selbstgefühls traf. Kopenhagen stand Kopf und der Andrang, das Werk in Gurlitts Atelier zu sehen, war so groß, dass Besuchstage eingeräumt werden mussten. Im April wurde es auf Schloss Charlottenborg präsentiert und der König selbst lud den Maler zur Audienz ein. Doch bekanntlich kann sich Geschichte schnell drehen. Nach der schleswig-holsteinischen Erhebung 1848 und noch vor dem Krieg von 1864 galt Gurlitt nicht mehr als Däne, sondern als Deutscher. Seine Bilder wurden abgehängt und verschwanden aus den Museen. So auch das Schicksal dieses Bildes. Das MKdW will sich der Aufgabe stellen, diese spannende Geschichte weiterzuerzählen.
Leider zeitigte der Umgang mit dem großartigen Werk auch Auswirkungen auf seinen Erhaltungszustand. Frühere Schadstellen wurden gekittet und umfänglich übermalt. Es kommt zu Malschichtabhebungen, Farbverluste drohen. Auch der Rahmen befindet sich in einem traurigen Zustand.
Schauen Sie selbst, das Gemälde hängt aktuell in Saal 1.
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