Sophia Pompéry (* 1984) lebt und arbeitet in Berlin. An der Schnittstelle von Kunst, Physik und Philosophie transformiert sie Bekanntgeglaubtes, z.B. Haushaltsgegenstände, Landkarten und Messinstrumente in Parabeln. In experimentellen Versuchsanordnungen entstehen Fotografien, Objekte und Installationen: Die fotografische Langzeitbelichtung eines leuchtenden Kinderglobus setzt alles auf Null und lässt die Erde homogen weiß erstrahlen.
Karten sind Werkzeuge des Denkens und so nutzt Sophia Pompéry den Aufenthalt auf Föhr zur Recherche in der am MKdW angesiedelten Foliantensammlung. Folianten, die Bücher im größtmöglichen Format, werden auch als 2° bezeichnet: Durch das Falten eines traditionellen römischen Pergamentbogens erhält man einen Folianten mit 2 Blättern.
Die Künstlerin beschäftigt gleichzeitig die Frage, welche Umwelteinflüsse die Insel verändern. Wieviel Meter Mee(h)r sind 2°C? Pompérys aktuelles Arbeitsvorhaben gilt dem Kräfteverhältnis zwischen physikalischen Gesetzen, Mensch und Umwelt. Die epochale Auswirkung des Klimawandels aus subjektiver Perspektive zu erfassen, ist existentiell, nur nahezu unmöglich. Diese Zerbrechlichkeit menschlicher Maßstäbe festzuhalten, ist das Ziel.